PFLEGE UM HAAR
Die erste Haarpflege, oder wir fangen vom Welpen an
Sie haben nach Hause einen kleinen zottigen Ball mitgebracht, der einem schönen straffen Schnauzer nur entfernt ähnelt. Ein solcher Welpe wirkt zwar liebenswürdig, aber über die Haarpflege muss man schon jedoch in den ersten Monaten des Schnauzerlebens denken. Manche Züchter verkaufen den Welpen bereits geschoren, Sie scheren ihm Backen, Ohren und Hals, hintere Teile und die Pfoten rundförmig, so dass kein Haar hervorragt. Solche Zurichtung ist sehr wichtig, weil die nicht geschorenen Backen die Ohren nach oben drücken können, der geschorene Hintern ist für die Hygiene wichtig und auf den geschorenen Pfoten bleibt nicht so viel Schmutz. Zunächst muss sich der Welpe gewöhnen, dass mit ihm manipuliert wird, zum Anfang muss jedoch ein Bisschen Gewalt ausgeübt werden. Wenn wir den Welpen mit 8 Wochen zurichten, können wir von ihm nicht erwarten, dass er wie zugenagelt stehen wird. Wir nehmen ihn auf einen anderen Platz (in ein anderes Zimmer, oder auf einen Zurichtungstisch u. dgl.), wir sprechen ihn ruhig an und wenn er für eine Weile ruhig steht, belohnen wir ihn mit Naschwerk. Dann nehmen wir eine kleine Bürste und versuchen vorsichtig den Welpen zu kämmen, inzwischen beruhigen wir ihn ständig, damit er weiß, dass nichts Schlechtes mit ihm passiert. Wenn er sich ein Bisschen kämmen ließ, belohnen Sie ihn, geben ihm wieder ein Naschwerk und nehmen Sie ihn zurück zu anderen Welpen. Dies wiederholen Sie mehrmals pro Tag mit allen Welpen. Bereits am zweiten Tag sollten Sie erreichen, dass sich der Welpe kämmen lässt. Jetzt können wir den Welpen an die Schere und an die Maschine gewöhnen. Lassen wir die Maschine leer laufen und klappern paar Mal mit der Schere aber berühren wir ihn mit ihr nicht. Belohnung und Naschwerk nicht vergessen. Erst wenn er nicht darauf reagiert, dass um ihn mit Geräten manipuliert wird, fangen wir mit der Zurichtung an. Es ist besser, jemanden aus der Familie zuzuziehen, um den Welpen zu halten und mit Kleinigkeiten unterhalten. Passen Sie aber auf, dass aus ihm kein sog. Befreier wird, der den Welpen vom Tisch herunternehmt, weil er leidet. Sie müssen der einige sein, der entscheidet, wenn es Ende gibt und der den Welpen nach ordentlicher Belohnung zum Boden setzt.
So ungefähr sieht ein 2 Monate alter Welpe aus, der keine Haarzurichtung hinter sich hat.
Wenn Sie einen nicht behandelten Welpen nach Hause mitgebracht haben, oder wenn Sie Züchter sind, der die Welpen schon mit behandeltem Haar geben will, gehen Sie folgendermaßen vor:
Ungefähr mit 8 Wochen scheren Sie mit einer Maschine oder mit Schere die Backen, Ohren und Hals.
- Haar, das jetzt überhaupt nicht geschert werden muss – Bart, Brauen, Vorbrust
- Haar, das auf 2-3 mm geschert sein soll, scheren Sie wie die Pfeile zeigen, an Backen und am Hals mit dem Strich, an Ohren gegen den Strich. Die Ohrenspitzen scheren wir mit der Schere mit rundförmiger Spitze, dass kein Haar hervorragt. Wir scheren ebenso den unteren Ohrenteil, die Gegend der Ohrmuschel. Das Haar auf dem äußeren Gehörgang so mit Fingern herauszupfen, dass das Ohr sauber und luftig bleibt.
- Übergänge zwischen kurzem, geschorenem und längerem Haar sollen kontinuierlich sein. Bei Welpen sind die Übergänge manchmal schwer zu erzielen, weil die wenig zusammenarbeiten. Jedoch können wir es mit der Effilierschere versuchen.
- Haar, das später rau und schön gefärbt werden soll, scheren wir nicht, nur herauskämmen. Ungefähr mit drei Monaten können wir anfangen, dieses Haar mit einem Trimmmesser mit dem Strich herauskämmen und die Unterwolle regelmäßig abschaffen.
Einige Fotos von einem Welpen im Alter von 6 Wochen bis 3 Monaten, die Ihnen zu genauer Vorstellung verhelfen können, wie weit Sie scheren können und wie die Übergänge aussehen können usw.
Ungefähr mit 8 Wochen scheren wir die Innenseite der Schenkel, um Genitalien und um Hintern.
Auf dem Bild sind die Richtungen markiert, in denen Sie das Haar scheren sollen. Weil das Haar am Hintern an beiden Seiten Schraubenwuchs hat, müssen wir die Richtung ändern, damit wir immer gegen den Strich scheren. Die Rute scheren von der Unterseite ca. 1-2 cm über die Rückenebene, dann effilieren wie den Übergang.
Die unmittelbare Gegend des Arschloches und der Genitalien scheren wir sehr vorsichtig mit einer Schere mit rundförmiger Spitze. Es ist besser, wenn Ihnen jemand den Welpen hält.
Einige Welpenfotos
Die Pfoten scheren Sie mit einer Schere mit rundförmiger Spitze in die Form der
„Katzenpfoten“ in markierten Richtungen.
Auf dem Bild sind die Richtungen markiert, in denen wir das lange Haar scheren sollten. Genauso ist markiert, wie lang das Haar bleiben soll. Von der Unterseite scheren Sie das überstehende Haar rundförmig.
Kontrollieren Sie ebenso, wie Lang die Krallen sind. Wenn sie zu lang oder krumm sind, scheren Sie sie mit einer speziellen Schere. Seien Sie dabei vorsichtig, damit Sie nicht zu weit scheren und den Hund nicht verletzen.
Nach diesem Vorgang scheren Sie den Welpen bis 4-6 Monaten, solange bis das Haar zu erster Trimmung reift wird. Das erkennen Sie so, dass Sie einiges Deckhaar vom Rücken zwischen die Finger nehmen und leicht ziehen. Es soll sich leicht herausreißen lassen und der Hund sollte darauf fast überhaupt nicht reagieren. Dann ist Zeit zu nächstem Kapitel überzugehen: zu erster Trimmung. Die übrigen Partien pflegen Sie bis erster Trimmung nur mit einer Bürste. Die Partien, die getrimmt werden, kämmeln Sie mit einem Trimmmesser – so entfernen Sie die Unterwolle und die Trimmung allein geht dann leichter. Kämmeln Sie die Unterwolle ungefähr 1x in der Woche, je nach dem, wie viel Ihr Hund sie hat. Baden Sie den Welpen, wenn es möglich ist, überhaupt nicht, höchstens die Pfoten im lauwarmen Wasser waschen. Das erste Baden soll erst nach der ersten großen Haarbehandlung erfolgen.
Die erste Trimmung
Mit der Trimmung fangen wir erst dann, wenn das Haar dazu reif ist (d.h. mit 4-6 Monaten).
In diesem Alter sind die Trimmung und die komplette Haarbehandlung möglich. Vorsicht - zur
Trimmung eignet sich das fettige Haar besser, aber die Partien zum Scheren sollen gewaschen
und gekämmt sein. Es ist also gut den Welpen zuerst trimmen, dann baden und zum Schluss scheren.
Unter dem Trimmen versteht man das Herauszupfen von reifem Deckhaar, und das zwar durch Anheften mit einem Trimmmesser (schau Abb.). Wenn das Haar genug reif ist, ist das Trimmen schmerzlos und geht leicht. Das Haar soll bis zur Unterwolle getrimmt werden. Es muss das ganze raue Deckhaar herausgezupft werden und die übrige Unterwolle bei schwarzen, schwarzsilbrigen und weißen Typen soll mit einer Maschine geschoren werden. Bei den pfeffersalzigen gehen wir vorsichtiger vor. Mit Trimmen fangen wir vom Kopf an, gehen weiter nach unten über Rücken, Hüften und Außenseite der Schenkel. Wir sollen aber auf die geschorenen Partien an der Brust achten und ebenso auf das Haar am Schenkelrand, das lang bleiben soll. Den Hals, die Backen, die Ohren, die Rutenunterseite, die Partien am hintern, die Innenseite der Schenkel und um Genitalien können Sie ruhig scheren, sogar auch die pfeffersalzigen. Scheren Sie gegen den Strich mit einer Maschine mit 3mm Kopf. Die Ohrenränder scheren Sie vorsichtig mit einer normalen Schere bis zur Spitze. Den Kopf scheren Sie an den Seiten ungefähr bis zur Verbindungslinie vom Augenwinkel und Mundwinkel. Passen Sie auf, dass sie das Haar unter den Augen nicht scheren. Die Backen würden zu weit nach vorne rücken und der Kopf würde nicht edel aussehen. Der Scheitel wird auch getrimmt. Die Braunen scheren Sie vom Außenaugenwinkel schief nach vorne.
Zur Grundausrüstung gehören mindestens zwei Trimmmesser:
- ein Trimmmesser (blau)
- ein Messer mit dichteren Zähnen zur Kämmeln der freien Unterwolle
Behandlung des ganzen Schnauzerkörpers:
- Die Körperpartien, die getrimmt werden müssen, einschließlich des Scheitels. Die Unterwolle in dieser Partie können Sie nach der Trimmung ruhig scheren. Das geht nicht bei einer Haarsorte der pfeffersalzigen – schau Behandlung der pfeffersalzigen. Die Rute wird auf der Oberseite wie der Rücken getrimmt, auf der unteren Seite sollte ein kontinuierlicher Übergang vom Arschloch zum Deckhaar gemacht werden. Wir scheren ca. 2 cm über das Arschloch und die weiteren 2 cm effilieren wir so, dass ein kontinuierlicher Übergang entsteht. Das Haar an der Rute ist das rauste, deshalb muss er öfter getrimmt und effiliert werden, damit sich auf ihm keine „Fahnen“ bilden. Die Rute soll ein natürlicher Bestandteil des Hundes sein, es darf kein überstehendes Haar sein Aussehen stören.
- Übergang zwischen dem rauen getrimmten Haar und dem weichen geschorenen Haar. Den Übergang erreichen wir nur mit leichtem Trimmen und Kämmeln der Unterwolle, zu einem kontinuierlichen Übergang benutzen wir eine Effilierschere.
- Partien, die geschoren werden – Maschinekopf 3 mm. Genaue Beschreibung der Behandlung von diesen Partien finden Sie im Kapitel Bereitung zur Ausstellung.
- Partien, die nur in die Form geschoren werden, können Sie aber müssen Sie nicht bei erstem Trimmen abgleichen.